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„Frag doch mal …“ den ältes­ten Jugend­ge­mein­de­rat Deutschlands

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In Wein­gar­ten hat Deutsch­lands ers­ter Jugend­ge­mein­de­rat sei­nen Sitz

Im baden-wür­t­­te­m­­ber­­gi­­schen Wein­gar­ten im Land­kreis Ravens­burg wur­de bereits 1985 ein Jugend­ge­mein­de­rat gegrün­det. Er arbei­tet mit dem Ober­bür­ger­meis­ter zusam­men und besitzt im Gemein­de­rat ein Anhö­rungs- und Antrags­recht. Sei­ne Mit­glie­der wer­den durch die Schü­ler aller 8. Klas­sen der Stadt gewählt.

Um auch älte­ren Jugend­li­chen die Mög­lich­keit der Mit­ar­beit im Gre­mi­um zu geben ist es mög­lich, jähr­lich maxi­mal fünf wei­te­re Kan­di­da­ten aus höhe­ren Klas­sen für ein Jahr in das Gre­mi­um auf­zu­neh­men. Der Jugend­ge­mein­de­rat beginnt das Jahr tra­di­tio­nell mit einem Arbeits­se­mi­nar, in dem die Grund­zü­ge und The­men der Arbeit für das nächs­te Jahr bestimmt werden.

Der Jugend­ge­mein­de­rat Wein­gar­ten mel­det sich auch kri­tisch zu Wort

Wer wir sind: „Unse­re Mit­glie­der sind in der Regel zwi­schen 13 und 20 Jah­re alt. Jedes Jahr fin­den an jeder Schu­le in Wein­gar­ten soge­nann­te Ergän­zungs­wah­len statt. Das heißt, jeder Acht­kläss­ler hat die Mög­lich­keit zur Wahl zu gehen.
Da die Wah­len in der Schu­le wäh­rend der Schul­zeit statt­fin­den, gibt es eine Wahl­be­tei­li­gung von nahe­zu 100 Prozent.

Der Jugend­ge­mein­de­rat konn­te in den letz­ten Jah­ren ver­schie­de­ne Pro­jek­te rea­li­sie­ren. Eini­ge davon sind der Skate­park am Schul­zen­trum, der Bike­park sowie die Graf­fi­tis in der Unter­füh­rung Char­lot­ten­platz und am BOB-Bahn­hof. Außer­dem steht dank uns jetzt ein Was­ser­spen­der im Stadtgarten.
Die­ses Jahr haben wir unter ande­rem durch eine Crow­d­­fun­­ding-Akti­on eine Slack­li­ne für den Stadt­gar­ten finan­zie­ren können.

Unser Jugend­ge­mein­de­rat trifft sich rund fünf Mal im Jahr zu Jugend­ge­mein­de­rats­sit­zun­gen, hin­zu kommt ein ganz­tä­gi­ges Arbeits­se­mi­nar am Anfang des Jah­res und jeweils rund vier Wochen vor der Sit­zung fin­det ein Arbeits­grup­pen­tref­fen statt. Durch eine Whats­app-Grup­­pe sind wir außer­dem in regel­mä­ßi­gem Aus­tausch miteinander.
Wenn wir nicht in den Sit­zun­gen sind, arbei­ten wir mit der App Aula, dort kann jeder eige­ne Ideen vor­schla­gen. Wenn die­se dann von der Mehr­heit befür­wor­tet wer­den, kommt der Vor­schlag in eine unse­re Sitzungen.“

www.facebook.com/Jugendgemeinderat
Quel­le: https://kommunaltopinform.de/2021/01/05/frag-doch-mal-jgr-weingarten/

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Jugend­ge­mein­de­rä­te

Vanes­sa Eichloff ist seit Ende 2018 im Jugend­ge­mein­de­rat Wein­gar­ten und bereut ihre Tätig­keit nicht:

„Ich habe vie­le Sachen gelernt.“

„Ich bin 15 Jah­re alt und bin jetzt in mei­nem drit­ten Jahr als Jugendgemeinderätin.

In der ach­ten Klas­se war ich mir von Anfang an sicher, dass ich in den Jugend­ge­mein­de­rat möchte.
Ich hat­te von dem Ska­ter­park, den die Jugend­ge­mein­de­rä­te initi­iert haben, gehört und war total von der Idee fas­zi­niert, dass man als Jugend­li­che etwas in Wein­gar­ten ver­än­dern kann.

Jetzt, nach fast drei Jah­ren, bin ich sehr froh dar­über, dass ich in der ach­ten Klas­se den Schritt gewagt habe, mich als Kan­di­da­tin auf­stel­len zu lassen.

Ich habe vie­le Sachen gelernt und fin­de auch die Aktio­nen, die der Jugend­ge­mein­de­rat macht, wirk­lich toll und wir­ke sehr ger­ne mit.“

Tim-Lucas Lei­dig sieht Verbesserungsbedarf:

„Ich den­ke, wir wer­den ein­fach nicht ernst genommen.“

„Ich bin auch 15 Jah­re alt und bin nun in mei­nem drit­ten Jahr als Jugendgemeinderat.
Von dem Moment an, als der Jugend­ge­mein­de­rat bei uns an der Schu­le vor­ge­stellt wur­de, war mir eigent­lich klar, dass ich dahin will. Wie man sieht, habe ich es geschafft und dar­über bin ich auch sehr glücklich.

Es ist schön, einen Ort zu haben, an dem man sel­ber ein wenig mit­ent­schei­den kann.
Trotz­dem ist noch lan­ge nicht alles per­fekt, manch­mal den­ke ich, dass wir ein­fach nicht ernst genom­men wer­den vom Gemein­de­rat der Stadt. Wir sind zwar da, aber das war es meis­tens auch.

Es herrscht gene­rell ein gewis­ses Miss­ver­ständ­nis in der Gesell­schaft: Nur, weil jemand 40 Jah­re älter ist, heißt es ganz ein­fach nicht, dass die­ser recht hat. Und nur, weil es jun­ge Men­schen sind, die sich für etwas rich­tig ein­set­zen, heißt es nicht, dass wir falsch liegen.“

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