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Haus der Fami­li­en in Deutschland

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Unse­re Stu­den­tin Malin hat sich inten­siv mit den “Haus der Fami­li­en” in Deutsch­land beschäf­tigt und was nie­der­ge­schrie­ben, was zum all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis und der Wei­ter­ent­wick­lung die­ser Ein­rich­tung die­nen soll.

„Haus der Fami­lie“ in Deutschland

Defi­ni­ti­on:

Das Haus der Fami­lie „bezeich­net ein Haus oder Gebäu­de, das gene­ra­tio­nen­über­grei­fend als Wohn­raum oder offe­ner Treff genutzt wird“ – der Begriff kann unter­schied­lich aus­ge­legt wer­den. Es ist ein Ort der Begeg­nung, des Aus­tauschs und Unterstützung.

Das Haus der Fami­lie ist ein Ort für Men­schen jeder Lebens­pha­se bzw. Alters und Bevöl­ke­rungs­schicht, manch­mal auch mit gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­den Ange­bo­ten. Fami­li­en wer­den in allen For­men akzep­tiert. Es fin­det eine Berück­sich­ti­gung von Men­schen in beson­de­ren oder sozi­al benach­tei­lig­ten Lebens­la­gen statt.

Fach­kräf­te in den Häu­sern bie­ten direk­te, nied­rig­schwel­li­ge und unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fen und Unter­stüt­zung an. Es wird viel Ver­net­zung und Wei­ter­lei­tung an Koope­ra­ti­ons­part­ner, Ämter, Ver­ei­ne, Bera­tungs­stel­len, etc. angeboten.

Das „Haus der Fami­lie“ kann ver­schie­de­ne Unter­ti­tel teil­wei­se mit Hin­weis auf die Spe­zia­li­sie­rung der Ein­rich­tung tra­gen: Fami­li­en­bil­dungs­stät­te, Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus, Kom­pe­tenz­zen­trum für früh­kind­li­che Bildung.

Idee:

Für Men­schen in beson­de­ren Lebens­la­gen (z.B. Allein­er­zie­hen­de oder jun­ge Fami­li­en) soll­te ein nied­rig­schwel­li­ges Ange­bot und ein Ort der Begeg­nung geschaf­fen wer­den. Das Haus soll ein­fach und gut zu errei­chen sein; die Räu­me hell und freund­lich. Das Haus der Fami­lie soll ein Ort der Bil­dung, Begeg­nung und Bera­tung sein. Es wird eine offe­ne Will­kom­mens­kul­tur gelebt und geför­dert: Men­schen jedes Alters und jeder Her­kunft (Natio­na­li­tät, Kul­tur, sozio­öko­no­mi­scher Sta­tus, etc.) dür­fen die Ange­bo­te wahrnehmen.

Durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit unter­schied­li­chen gesell­schaft­li­chen Wer­ten, Tra­di­tio­nen und Ritua­len kön­nen Bar­rie­ren abge­baut sowie Ver­ständ­nis und Ein­zig­ar­tig­keit geför­dert werden.

Die Arbeit passt sich an gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen an und ori­en­tiert sich an der Lebens­wirk­lich­keit der Besu­cher à Sozialraumorientierung.

Zie­le sind: Bil­dung, Frei­zeit, Bera­tung, Befä­hi­gung à Empower­ment, Unter­stüt­zung, Beglei­tung im All­tag und Integration.

Orga­ni­sa­ti­on:

Es gibt kei­nen ein­heit­li­chen Trä­ger für die Häu­ser der Fami­lie in Deutsch­land. Trä­ger sind oft die Stadt oder die Kir­chen­ge­mein­de, kann aber auch als Ver­ein gegrün­det werden.

Mit­ar­bei­ter / Team:

In der Ein­rich­tung wirkt oft ein inter­dis­zi­pli­nä­res Team zusam­men, wel­ches in Haupt­be­ruf­li­che, Neben­be­ruf­li­che, Ehren­amt­li­che oder Exter­ne (Dozen­ten) ein­ge­teilt ist. Im Haus arbei­ten bei­spiels­wei­se Erzie­her, Sozi­al­ar­bei­ter, Leh­rer, Ver­wal­tung, Haus­wirt­schaft, … – es ist ein sehr breit gefä­cher­tes Arbeitsfeld.

Als Vor­aus­set­zung wird meis­tens eine Ausbildung/Studium/Fortbildung und/oder Erfah­rung im ent­spre­chen­den Bereich ange­ge­ben. Für die Ange­bo­te wird (fast) immer nach Ehren­amt­li­chen gesucht.

Die Anzahl der Mit­ar­bei­ter vari­iert von Ein­rich­tung zu Einrichtung.

Ange­bo­te:

In den Häu­sern gibt es ein viel­fäl­ti­ges Ange­bot für die Besu­cher. Meis­tens sind es: Kur­se (mit Anmel­dung), offe­ne Treffs, Pro­jekt­ar­beit, Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen, Semi­na­re und Vor­trä­ge. Wenn Kos­ten ent­ste­hen, sind die­se meist gering gehal­ten, um ein nied­rig­schwel­li­ges Ange­bot für alle anbie­ten zu können.

Sehr häu­fig bie­ten die Räum­lich­kei­ten Platz für Ange­bo­te von exter­nen Dozen­ten oder Grup­pen. Außer­dem fin­den in vie­len Häu­sern der Fami­lie Selbst­hil­fe­grup­pen Platz, die dort einen geschütz­ten Rah­men erleben.

Ange­bo­te gibt es für (fast) alle Alters­klas­sen. Eltern mit (Klein-)Kindern kön­nen sich dort tref­fen, Erzie­hungs- oder ande­re Fra­gen klä­ren und kön­nen oft auch Bera­tung erhal­ten bzw. wer­den wei­ter­ge­lei­tet (z.B. an eine Erzie­hungs­be­ra­tungs­stel­le). Bei Erwach­se­nen wird der Fokus meist auf Bil­dung Bewe­gung und Gesund­heit gelegt. Für Kin­der und Jugend­li­che gibt es Ange­bo­te für den offe­nen Treff oder Kur­se mit ver­schie­de­nen The­men, z.B. Bewe­gung oder Gestaltung.

In der Nähe befin­det sich öfter noch ein sepa­ra­tes Jugendhaus.

Die Betriebs­zei­ten der Häu­ser der Fami­lie sind unter­schied­lich: Eini­ge arbei­ten von Mon­tag bis Frei­tag oder auch am Wochenende.

Text: Malin M. (Stu­den­tin der Sozia­len Arbeit, Praxissemester)

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